Geschichte

Von den Dominikanen zur Paroisse française

Die Französische Kirche ist die älteste Kirche der Stadt. Sie wurde zwischen 1269 und 1310 von den Dominikanern erbaut. Sie war von einem Kloster umgeben und musste dem Auftrag des Predigerordens entsprechen: Armut, Meditation, Studium, Empfang, Predigt vor dem Volk.

Im 14. Jahrhundert wurde die religiöse und politische Autorität der Dominikaner gestärkt. Das Kloster beherbergte bedeutende Gäste, darunter König Sigismund im Jahr 1414 und Papst Martin V. im Jahr 1418. Ab dem 15. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff mit Altarbildern und Wandmalereien bereichert. Die Fresken am Lettner stammen aus dieser Zeit, ebenso wie der berühmte Totentanz, den Nikolaus Manuel an die Wände des Klosterhofes malte und von dem Kopien im Historischen Museum aufbewahrt werden.

Mit der Reformation wurden die Dominikaner aus Bern vertrieben. Aus dem Kloster wurde ein Krankenhaus. Der Chor wurde durch eine Mauer vom Kirchenschiff getrennt und horizontal in einen Keller und einen Getreidespeicher unterteilt. Die ersten Belege für eine französischsprachige reformierte Gemeinde gehen auf das Jahr 1623 zurück. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) wurde die Kirche zu einem Zufluchtsort für zahlreiche hugenottische Flüchtlinge.

Als die Stadt die Straße verbreitern wollte, wurde ein Joch des Hauptschiffes abgebrochen und eine Barockfassade hinzugefügt (1753-54).

1875 ging die Kirche in den Besitz der reformierten Gesamtkirchgemeinde Bern über und ist da bis heute.

Im Jahr 1899 wurde das Kloster abgerissen, um Platz für das heutige Stadtheater und ein Verwaltungsgebäude zu schaffen. Seitdem wurde die französische Kirche mehrfach umgebaut, zuletzt 1991, und dient heute als Gotteshaus, Begegnungsstätte und Konzertort.

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